„Hier wirkt Mozart wieder wie ein Land, das es neu zu entdecken gilt.“ (KULTURRADIO)

Regula Mühlemann: Mozart Arias (…) Mühlemann gibt gerade den frühen, abseitigen, selten gespielten Mozart-Opern eine Chance. Etwa der “Gärtnerin aus Liebe” mit der versonnen-nachdenklichen Arie “Geme la tortorella”, “Lucio Silla” mit “Strider sento la procella” oder “La clemenza di Tito” mit dem augenzwinkernd ironischen “S’altro che lacrime” der Servilia. Dazu Konzertarien wie “Schon lacht der holde Frühling” (KV 580) oder die Motette “Exsultate, jubilate” KV 165. Und auf einmal wirkt Mozart wieder wie ein Land, das es neu zu entdecken gilt. Ein glockenheller Sopran mit Tiefe Viele Rezensenten begeistern sich an Mühlemanns “glockenhellem” Sopran. Das stimmt auch: Die Frische und Wendigkeit in der Höhe, mit denen sie mühelos auf den steilsten Koloraturwellen reitet, sind mitreißend. Ebenso prägend für den Gesamteindruck ist aber die Tiefe, das bronzene Timbre ihrer Stimme, der leicht exotische Schatten, der auf ihr liegt, als umhülle er ein Geheimnis. Mit dem Kammerorchester Basel und Umberto Benedetti Michelangeli am Pult hat sich Mühlemann ein exzellent präpariertes Ensemble aus ihrer Schweizer Heimat ausgesucht, das genau weiß, wie es sie am besten begleitet: zurückhaltend, wo es angebracht ist, selbstbewusst, wo es die Partitur verlangt.

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UDO BADELT